„Geschichte lässt sich nicht verstecken“
Mit diesen Worten mahnte Israel Kaunatjike, OvaHerero Aktivist und Nachfahre von Opfern des Völkermords deutscher Truppen in Namibia (1904-08), eine aktive Erinnerungskultur an den deutschen Kolonialismus an. Dabei stand er nicht irgendwo, sondern in Göttingen in der Geismarer Landstraße, Ecke Friedländer Weg, vor dem sogenannten „Südwestafrika-Denkmal“. Dies ist bei Weitem nicht die einzige Spur, die auf Göttingens koloniale Geschichte hinweist und auf Fragen des erinnerungspolitischen Umgangs damit aufwirft .
Das „Stadtlabor: Wege zur kolonialkritischen Stadt“ lädt mit dem Ladenlokal am Wilhelmsplatz 3 ein, gemeinsam diese Geschichten zu erkunden und Wege zu einer kolonialkritischen Stadt zu erkunden. Viele Städte haben sich in den letzten Jahren bereits auf diese Reise gemacht, und Spuren im Stadtraum benannt sowie Fragen des Erinnerns angegangen. Auch in Göttingen ist einiges an Forschung, Aufarbeitung und Diskussion inzwischen angelaufen.
Das Stadtlabor – ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft, Kulturinstitutionen und zivilgesellschaftlichen Gruppen – bietet nun einen Raum, um die verschiedenen Perspektiven aus dem Globalen Süden, Osten und Norden zu versammeln, bereits bestehendes und entstehendes Wissen zu vernetzen und Gedenken zu gestalten.
Neben der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte vor Ort, ist es auch Ziel des Projekts, anti-kolonialen Widerstand und koloniale Kontinuitäten bis in die Gegenwart sichtbarer zu machen. Alle Göttinger Bewohner*innen sind eingeladen, sich einzubringen und zu beteiligen.
Wenn sie über die kommenden Veranstaltungen informiert oder sich selbst mit ihrer/einer Initiative einbringen wollen, wenden Sie sich gerne an stadtlabor@uni-goettingen.de
Wir sind für weitere Kooperationspartner*innen offen!
„Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie, des Instituts für Diversitätsforschung und des Centre for Global Migration Studies der Georg-August-Universität Göttingen mit Göttingen Postkolonial, Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen (EPIZ), PLEA e.V., boat people projekt, Literarisches Zentrum Göttingen. Projektleitung: Prof. Sabine Hess.
Das Projekt Stadtlabor ist gefördert aus Mitteln des Programms „zukunft.niedersachsen“ des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.
Projektleitung:
Prof. Dr. Sabine Hess
Projektkoordination:
Sarah Böger
Projektdauer:
Mai 2023 – Juli 2024
Kontakt:
stadtlabor@uni-goettingen.de
Stellenausschreibung studentische Hilfskraft – Aufgabenstellung (Passwort: Bewerbung)
gefördert durch:
Zukunftsdiskurse Niedersachen
Ansprechpartner*innen
Prof. Dr. Sabine Hess
– Projektleitung & Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig)
Sarah Böger
– Projektkoordinatorin & Göttingen Postkolonial
Elena Futter Buck
– Institut für Diversitätsforschung
Dr. Doreen Müller
– Institut für Diversitätsforschung
Dr. Jelka Günther
– Zentrum für globale Migrationsstudien (CEMIG)
Nina de la Chevalerie
– boat people projekt
Dr. Denis Coulibaly
– PLEA. e.V.
Charlotte Prauß
– Vorstudie koloniales Göttingen: „Experten“ unterwegs?
Anna-Lena Markus
– Literarisches Zentrum
Göttingen Postkolonial
ASA-FF e.V.
Unsere Mitarbeiter*innen
Elisa Erpenbeck
– Veranstaltungsorganisation
– Beitrag: Wem gedenken?
– Göttingen Postkolonial
Lisa E. Binder (lisa.eloine)
– Webseite & Social Media; Öffentlichkeitsarbeit
– Beitrag: Johann Friedrich Blumenbach
Lara Müller
– Öffentlichkeitsarbeit
– Redaktionsarbeit & Lektorat
– Beitrag: Johann Friedrich Blumenbach
Jan zum Mallen
– historische Recherche
– Redaktionsarbeit
unsere Praktikant*innen
Jana Winneg (ehemalige)
Luise Plettner (ehemalige)
Du hast auch Interesse an einem Praktikum im Stadtlabor? (Pflichtpraktika und freiwillige Praktika sind herzlich willkommen. Dann schreibe uns eine Mail an stadtlabor.uni-goettingen.de
Mitwirkende
Dave Ayissi
– New Waves
Lara Müller
– Johann Friedrich Blumenbach
Inga
– Leben im Lager Ebertal
Seline Bezen
– Leben im Lager Ebertal
Peter Graf von Kalkreuth
– Ausstellung „postcolonial city“
Dylan Sara (dylan.illustration)
– Ausstellung „postcolonial city“
Rahma Garcia
– Ausstellung „postcolonial city“
Felix Bauer (bluewulff.drawings)
– Ausstellung „postcolonial city“
Elena Dellmuth
– Antiziganismus in Göttingen
Johannes Stoll
– Antiziganismus in Göttingen
Anna ACF
– Antiziganismus in Göttingen
Thea
– Protest Podcast
Yana
– Protest Podcast
Phil
– Protest Podcast
Marius Müller
– Workshop: Transformationsdesign
Moazjal Boutt
– DJ, Soundwork
Du willst auch bei im Stadtlabor wirken und gestalten, dann melde dich bei stadtlabor@uni-goettingen.de